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Hostel 2.0

Temporäres Wohnen zwischen Stadt und Park

Die Idee zu diesem freien Projekt entstand auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, als Menschen in Turnhallen, Zelten und Traglufthallen untergebracht wurden. Es galt eine flexible Möglichkeit zu finden Geflüchteten schnell und in menschenwürdiger Weise eine winterfeste Unterkunft zu bieten ohne dabei „Architektur für die Mülltonne“ zu produzieren.

So entstand das Projekt shedKIT. Der ursprüngliche Untertitel der Arbeit lautete: „Anwendung der Systemtheorie nach Luhmann im Architektonischen Experiment“. In einem ausführlichen theoretischen Teil werden alle relevanten Entwurfsentscheidungen aus diesem Modell hergeleitet.

Den Kern der Systemtheorie bildet die „Autopoiesis“. Diese besagt, dass ein System erst als solches bestehen kann, wenn es die Grundlagen seiner Existenz und seines Wachstums aus sich selbst generiert.

Also präsentiert sich shedKIT als ein modulares Holzbausystem, in dem den Bewohnern die Möglichkeit gegeben ist alle Bauteile vor Ort zu produzieren und so ihren Lebensraum zu erweitern. Es wurde ein Bauteilkatalog mit allen notwendigen Architektonischen Elementen erstellt.

Der Aufbau erfolgt auf einem schwebenden Gitter mit einem Rastermaß von etwa einem Meter. In dieses werden die Bodenplatten der variabel gestaltbaren Hütten sowie Infrastrukturelemente eingelegt. Auf die Bodenplatten können nun die Wandelemente aufgestellt werden. Als thermischer und wasserfester Abschluss wird zuoberst ein Deckengitter aufgelegt, in das die gedämmten Deckenplatten eingehängt werden und darüber ein Faltdach aufgespannt.

Die Verbindung aller Elemente erfolgt über Nut und Feder und wird mit Butterflyverschlüssen gesichert. Der Aufbau ist intuitiv und ohne Maschinen möglich, sodass sich die Bewohner ihren Wohnraum selbst und nach ihren Vorstellungen schaffen können. Auch ein passender Steckmöbelsatz wurde für das System entworfen.

So wird eine Qualität geschaffen, die nicht nur für Flüchtlinge, sonder auch für Kreative und Studenten reizvoll sein könnte und über längere Sicht verschiedenste Arten von Siedlungen ermöglicht.

Falls kein Bedarf für den entstandenen Wohnraum mehr besteht kann shedKIT wieder restlos abgebaut werden und durch seine leichte Transportabilität anderorts Beispielsweise auf Messen und Festivals wieder zum Einsatz kommen.

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