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Maßstabssprung

Ein Konferenzzentrum am Berliner Dom

Die Entwurfsaufgabe bestand darin, eine Akademie nördlich des Berliner Doms auf der Museumsinsel zu platzieren. Die größte Herausforderung bestand im historisch aufgeladenen Kontext des Bauplatzes. In Nachbarschaft des Neuen Museums, des überdimensionierten Doms und des unglücklicherweise wieder aufgebauten Schlosses (Humboldforum) galt es eine Architektur zu etablieren, die sich neben den prominenten Nachbarn nicht versteckt, die aber auch nicht historisierend in Konkurrenz zu ihnen tritt. Außerdem gab das üppige Raumprogramm einige wesentliche Größen vor. Die vermutlich prägnantesten waren hier ein großer Saal mit etwa 600 Quadratmetern sowie die Unterbringung von Gästen auf einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern. Insgesamt beinhaltete das Raumprogramm etwa 4900 Quadratmeter umbauten Raum.

Auf dem Grundstück des Entwurfsgebietes stand einst ein Anbau an den Dom, der zu DDR-Zeiten abgerissen wurde. Die entstandene Wunde am Nordflügel des Doms wurde nur notdürftig instandgesetzt und steht nicht unter Denkmalschutz.

Auf dieser Grundlage wurde entschieden, wieder auf den alten Fundamenten zu gründen und ei­nen neuen Gebäudeteil des Domes zu entwerfen. So ergaben sich wesentliche Entscheidungen schon aus Grundriss und Fassade des Doms. Der geforderte große Saal wurde im Erdgeschoss als fließende Raumerweiterung des gigantischen Kirchenraumes gestaltet. Als Resultat entstand ein Baukörper, der sich wie ein U an den Dom anschmiegt und durch seinen klaren Grundriss eine Einheit mit dem Dom bildet. Vertikal ist das Ge­bäude entsprechend der Privatheit gestaffelt. Während fast das ganze Erdgeschoss für die Öffentlichkeit zugänglich ist, verringern sich die öffentlichen Bereiche mit zunehmen­der Geschossigkeit. Den oberen Abschluss des Gebäudes bilden die Unterkünfte des Dormitorium-Bereichs. Die Fassade des Entwurfes ist durch ihre schlichte, geordnete und in vertikal sowie horizontal ausgerichtete Art und Weise stark an den Dom angelehnt. Doch auch hier ist eine prägnante durch Minimalismus geprägte Schlichtheit ersichtlich, die eindeutig einen Anbau des 21.Jahrhunders erkennen lässt.

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